Inhalt:

Vorwort
Diese Kinder sind gemeint

So muss man sich Überaktivität vorstellen

Die Ursachen
Ein bildhafter Vergleich
Jedes Kind ist anders (Tipps)
Überregionale Kontakte
Regionale Kontakte
Links

 

So muss man es sich vorstellen

Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Kind mit wenigstens fünf der genannten Eigenschaften, von denen jede einzelne schon ausreicht für viel, viel Ärger. Was wären Sie für ein schreckliches Kind! Wenn Sie irgendwo hinkämen, wüssten Sie genau, dass alle froh wären, wenn Sie wieder gingen. Und das wäre ja auch verständlich, denn überall, wo Sie auftauchten, entstünde Unruhe, ginge etwas kaputt...

Wenn Sie so ein Kind wären, würden Sie bemerken, dass Kameraden und Geschwister viele Dinge ,,einfach so" können. Sie würden Angst davor bekommen, dass alle merkten, wie Ihnen oft die simpelsten Dinge irgendwie nicht gelingen. Sie würden sehr genau spüren, dass die anderen Kinder ,,passender" und ,,liebenswerter" sind. Denn das bestätigen Ihnen eigentlich die Kameraden, die Eltern, die Lehrer dadurch, dass sie Ihnen immer und immer wieder sagen, was Sie falsch machen oder was Sie nicht können.

Und wie, glauben Sie, würden Sie sich fühlen,  wenn Sie so ein schreckliches Kind wären und eigentlich das Gefühl haben müssten, dass das Leben für alle, für die Sie gerne ,,gut" wären, ohne Sie schöner sein müsste?!
 

So kann man Überaktivität definieren

Von Überaktivität / Hyperaktivität - je nachdem, welcher Begriff gewählt wird, auch Aufmerksamkeitsdefizit-Sydrom = ADS, spricht man erst dann, wenn die unter 1. genannten Eigenschaften bei einem Kind häufiger als bei Gleichaltrigen auftreten und sich daran mindestens ein halbes Jahr lang nichts ändert.
So sehr sich das Verhalten von Kindern mit Über- oder Hyperaktivitätsstörungen auch unterscheidet, bei genauer Beobachtung lassen sich fast immer folgende vier Gegebenheiten erkennen:
 
  • Bewegungsunruhe
  • Eingeschränkte Aufmerksamkeit: leichte Ablenkbarkeit, wenig Ausdauer, schneller Wechsel in den Beschäftigungen
  • Impulsivität: vorschnelles, planloses Handeln
  • Gefühlsmäßige Labilität: Hin- und Hergerissensein zwischen z.B. Aufmerksamkeitsbedürftigkeit und heftiger Wut oder robuster Unempfindlichkeit und extremer Verletzlichkeit
Sehr häufig weisen die Kinder als zentrales Merkmal Integrations- oder Wahrnehmungsstörungen auf. Es kann sich z. B. um Störungen in der optischen oder akustischen Differenzierung handeln oder aber um eine gestörte Tastwahrnehmung oder ein ungenügend ausgeprägtes Gleichgewichtsgefühl. Wie oben bereits erwähnt, gibt es noch eine Reihe von anderen denkbaren Integrationsstörungen, und diese können in unterschiedlichster Kombination und Ausprägung vorhanden sein.
In vielen Fällen vermutet man, dass die Integrations- und Wahrnehmungsstörungen. Auslöser für motorische Unruhe und Impulsivität sind. Es scheint so zu sein, als ob die Kinder ihre "Missempfindungen" durch erhöhte Aktivität kompensieren wollen.
Noch etwas kommt hinzu:
Diese Kinder wissen häufig nicht, wie sie eine Freundschaft aufbauen und aufrechterhalten können, obwohl sie ihrem Gefühl nach große Anstrengungen dafür unternehmen.
 
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